Die richtige Ernährung - A & O der Igelhaltung


Der afrikanische Weißbauchigel ist hauptsächlich ein Insekten- und Fleischfresser. Darauf sollte man auch bei der Ernährung in der Heimtierhaltung nicht verzichten.

(Foto: Nora)
(Foto: Nora)

Insekten

 

Sollte es für dich nicht möglich sein, Insekten zu verfüttern, ist die Igelhaltung leider ausgeschlossen. Der Igel hat Insekten nämlich zum Fressen gerne.

Heimchen, Grillen, Heuschrecken, und Schaben können/sollten mehrmals die Woche verfüttert werden. Mehlwürmer, Zophobas und  Wachsmaden sollten aufgrund ihres hohen Fettgehalts nur hin und wieder als Leckerbissen verfüttert werden. Des Weiteren haben alle Wurmarten nur einen Nährgehalt, wenn du sie vorher mit z.B. Apfel und Haferflocken fütterst!

 

All die obengenannten Futtertiere kann man als Lebendfutter im Zoohandel kaufen. Der natürliche Jagdtrieb wird dadurch geweckt und gefördert. 


Achtung: Im Handel findet man auch getrocknete Insekten - diese sind zur Ernährung des Igels nicht geeignet, da sie so gut wie keine Nährstoffe enthalten.

 

Tipp: Manche Igel haben eher Angst vor lebenden Insekten. Du kannst bspw. die Grillen vorher kurz in den Kühlschrank packen, damit sie langsamer werden. Im Zweifel frierst du die Insekten ein und taust sie zum Füttern wieder auf, denn tote Insekten fressen die Kleinen fast immer.

Foto: Nora
Foto: Nora

Katzennassfutter

 

Hierbei ist wieder ein hoher Fleischanteil entscheidend (mindestens 60%). Auch auf den Zucker- und Getreideanteil sollte man achten - je weniger darin enthalten ist, desto besser ist das Futter. Geeignete Marken wären bspw. Grau, Almo Nature und Applaws.
Nassfutter sollte genauso wie Trockenfutter nicht als Alleinfuttermittel angeboten werden. Regelmäßige Abwechslung mit Insekten, Fleisch und Kleinsäuger ist bei einer artgerechten Ernährung notwendig.

 

(Foto: Verena)
(Foto: Verena)

Fleisch

 

Fleisch sollte auf dem Speiseplan eurer Igel nicht fehlen. Du kannst Fleisch gekocht, gedünstet oder gebraten (ohne Öl & Gewürze) verfüttern.

Achte bei rohem Fleisch gut auf die Herkunft und Qualität.

Zum Verfüttern eignen sich Huhn, Rind, Pute, Wild (außer Wildschwein), Kaninchen, Pferd, Ente, Fisch und Garnelen.

Aufpassen sollte man nur bei den Innereien - Leber, Lunge, Niere und Hirn sollten max. 20% des Futters ausmachen und daher nur selten angeboten werden.

Gerade Leber enthält viel Vitamin A - eine Überdosierung dieses fettlöslichen Vitamins kann nicht über den Urin ausgeschieden werden und schwere gesundheitliche Schäden hervorrufen. Außerdem enthalten Entgiftungsorgane wie Leber oder Niere Giftstoffe. In kleinen Mengen sind diese aber unbedenklich.

Herzen zählen nicht zu den Innereien, da sie anatomisch gesehen nur aus Muskelgewebe besteht.

Vorsicht:
Übersteigt die Menge des verfütterten Fleisches 20% der gesamten Futtermenge, muss es supplementiert werden um Mangelerscheinungen vorzubeugen.
Da es keine speziellen Angaben zu den Weißbauchigeln gibt, kann man sich am Bedarf von Katzen und Frettchen orientieren.

Infos zum richtigen Supplementieren findet man in speziellen Foren und Büchern.

 

Achtung: Kein Schweine- und Wildschweinfleisch!!!

(Foto: Verena)
(Foto: Verena)

Katzentrockenfutter

 

Hier ist es wichtig, dass ein besonders hoher Fleischanteil enthalten ist (mindestens 70 %).

Wenn du deinen Igel abholst, frage den Züchter, was der Igel bis jetzt bekommen hat. Um Durchfall zu vermeiden, mische deine Futterwahl langsam unter das bisher eingesetzte Futter drunter und steigere die Menge.

Dein Igel wird dir aber auch schnell zeigen, ob ihm das Futter bekommt oder nicht (Durchfall, Futterverweigerung, extrem stinkender Kot).

Babymäuse

 

Mäuse solltest du nicht lebend verfüttern (ist ohnehin verboten und die Igel sind manchmal nicht sehr schnell im Töten. Das ist recht qualvoll). Die Tierchen gibt es in der Reptilienabteilung im Zoogeschäft zu kaufen und sind eingefroren. Das Frostfutter wird aufgetaut und roh verfüttert. Viele Igel nehmen lieben diesen Snack, der gelegentlich auf dem Speiseplan stehen kann (1-2 Mal die Woche). 

Leckereien

 

In kleinen Mengen eignen sich z.B. ungewürztes Rührei und Obst.

Obst sollte allerdings nur minimal verfüttert werden, da die Igel sonst Durchfall bekommen können. Es ist vom Vorteil, es püriert zu verfüttern, da der Igel es in dieser Form am Besten verwerten kann.

Das Rührei muss ungewürzt und ohne Öl/Fett zubereitet werden. Um es ein bisschen Aufzuwerten, kannst du in geringer Menge Äpfel oder Banane darunter mischen.

Für zwei Igel reicht im Normalfall ein Ei.

 

Bitte verfütter die Leckereien nicht jede Woche!

 

Igelfutter

 

Bitte kein Igelfutter! Manche geben es dem Igel als Hauptfutter oder als Leckerli. Davon ist dringend abzuraten, da das Futter viel zu energiereich ist und jede Menge Zucker enthält.
Mögliche Spätfolgen können sich durch Schädigung der Zähne, bis hin zum Ausfallen der Zähne und massives Übergewicht äußern. Auch Mangelerscheinungen können durch diese Fehlernährung auftreten.

Wasser

 

Frisches Wasser und ein gereinigter Napf sind tägliche Bestandteile der Igelpflege.

Die Schwarze Liste:

 

Folgendes bitte in keinem Fall verfüttern:

Milch bzw. Milchprodukte

Der Laktosegehalt in Kuhmilch ist für die Igel viel zu hoch und ein Verfüttern kann im schlimmsten Fall zum Tode führen. 

Schweinefleisch

 

Schweine tragen oft das Virus für die Aujeszkysche Krankheit in sich. Für Menschen ungefährlich und für Tiere tödlich!

 

Gefrorenes

 

Generell muss das Futter Raumtemperatur haben und auch nicht direkt aus dem Kühlschrank kommen.

 

Gewürze

 

Igel vertragen keinen Pfeffer oder sonstige Gewürze!

 

Süßigkeiten

 

Schokolade und Co. sind kein Igelfutter, auch wenn wir Menschen ohne fast nicht leben können!