Hier versuchen wir, die Grundvoraussetzungen für die Igelzucht aufzuzählen.
Sind diese nicht gegeben, ist eine seriöse Zucht ausgeschlossen und man sollte von dem Vorhaben lieber Abstand nehmen.
Erfahrung / Wissen
Das ist ein essentieller Bestandteil einer seriösen Zucht. Darunter fällt nicht nur das Wissen über die Haltung und Ernährung der Stachelnasen, sondern auch über die Vererbung und Genetik. (einen kleinen Exkurs in dieses komplizierte Thema findet ihr hier)
Es ist vom Vorteil, wenn man vor dem ersten Nachwuchs schon mal eine Zeit lang Erfahrungen im Umgang mit Igeln sammelt, da man die Interessenten des Nachwuchses richtig beraten muss und auch auf eventuelle Fragen passende Antworten parat haben soll.
Diese Voraussetzung ist nicht innerhalb Wochen oder Monaten erfüllt, auch wenn man sich einiges an Theoriewissen aneignet - die Praxis sieht oft ganz anders
aus.
Platz
Der benötigte Platz wird oft unterschätzt.
Man braucht mind. 3 Terras + getrennte Freiläufe - eines für das/die Weibchen, eines für das/die Männchen und eines für die Verpaarung bzw die Aufzucht.
Nach ca. 7 Wochen muss man die Igel nach Geschlechtern trennen, die Jungs müssen also wieder in ein extra Terra + getrennten
Freilauf.
Richtig kompliziert wirds, wenn in einem Wurf mehrere Jungs geboren werden und die sich in ihrem eigenen Terra nicht verstehen - dann
kommen noch einige weitere Terras + Freiläufe für die getrennten Jungs dazu.
Wie du siehst, darf man den Platzbedarf nicht unterschätzen.
Geld
Mal abgesehen von den ganzen Terras, Freiläufen und Einrichtungsgegenständen, die eine ganze Menge Geld kosten können, kommen auch noch Tierarztrechnungen bei
eventuellen Komplikationen hinzu.
Es kommt nicht zu selten vor, dass während der Trächtigkeit oder auch bei der Geburt was schief geht - Babys bleiben stecken, liegen falsch, sind bereits abgestorben, etc.
Wenn man dies früh genug bemerkt und zumindest das Leben der Igelmama retten will, ist die letzte Rettung oft nur noch der Kaiserschnitt.
Auch nach der Geburt kann noch einiges schief gehen - Entzündungen, Rückstände der Plazenta oder auch abgestorbener Igelbabies machen einen Tierarztbesuch und eine
Operation unumgänglich.
Vorausgesetzt die Igelmama überlebt es.
Weiter kommen zusätzliche Kosten für hochwertiges Futter zustande - es müssen ja immerhin auch mehr Igelmägen gefüllt werden.
Stammbaum der Elterntiere
Da viele Igel innerhalb Deutschlands (aber auch im Ausland) miteinander verwandt sind, ist es sehr wichtig, Tiere ohne Stammbaum von der Zucht auszuschließen um
Inzucht zu vermeiden.
Gerade bei speziellen Farbformen wie Black ist es umso wichtiger auf den Stammbaum zu achten, da die meisten Tiere dieser Farbe miteinander verwandt
sind.